Gesundheitsgefahren bei Karneval: Schadstoffe in Schminke, Kreppel und Kostümen im Fokus.

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Die Fastnacht ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes in Deutschland. Aber auch bei diesem ausgelassenen Fest kann es zu gesundheitlichen Risiken durch Schadstoffe in Schminke, Kostümen und Süßigkeiten kommen. Besonders gefährlich ist es, wenn die Produkte nicht korrekt deklariert sind und Verbraucherinnen und Verbraucher sich dadurch in trügerischer Sicherheit wähnen. Um dem entgegenzuwirken, führte das Verbraucherschutzministerium Baden-Württemberg zur diesjährigen Fastnacht umfangreiche Produktkontrollen durch.

Gefahr im Karnevalsgebäck: Acrylamid in 40% der untersuchten Berliner, Kreppel und Krapfen gefunden

Acrylamid und Co.: Wie gesundheitsschädlich sind Berliner, Kreppel, Krapfen und Fasnetsküchle? (Foto: AdobeStock - photocrew 101920887)

Acrylamid und Co.: Wie gesundheitsschädlich sind Berliner, Kreppel, Krapfen und Fasnetsküchle? (Foto: AdobeStock – photocrew 101920887)

In der Fastnachtszeit gehört das süße Gebäck einfach dazu. Doch wie sieht es mit der Sicherheit und der Gesundheit aus? Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart untersucht regelmäßig Berliner, Fasnetsküchle und Co. auf Acrylamid, einen als wahrscheinlich krebserregend eingestuften Stoff, der bei der Herstellung von stärkehaltigen Lebensmitteln entstehen kann.

Die Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart auf Acrylamid in frittiertem Hefegebäck haben ergeben, dass dieser Kontaminant in 40 Prozent der Proben nachweisbar war. Allerdings zeigt die Auswertung auch, dass es seit Jahren keine signifikanten Veränderungen in der Belastung der Faschingsgebäcke gibt.

Die Untersuchungsergebnisse des CVUA Stuttgart zeigen, dass die gemessenen Werte bei den getesteten Berlinern und ähnlichen Produkten weit unter dem EU-weit geltenden Richtwert lagen.

Wenn Sie frittiertes Hefegebäck zubereiten möchten, sollten Sie laut den Experten des CVUA Stuttgart darauf achten, dass das Frittierfett frisch und frei von Krümeln ist und nicht höher als 175 °C erhitzt wird.

Laut dem Minister haben die Untersuchungen der CVUAs Stuttgart und Freiburg gezeigt, dass die Ergebnisse der Gebäckproben bezüglich der problematischen trans-Fettsäuren äußerst positiv sind. Im letzten Jahr lagen alle 37 untersuchten Proben unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwert von zwei Prozent, bezogen auf den Fettanteil. Auch in diesem Jahr sind die Untersuchungen bereits im Gange und die bisherigen Ergebnisse sind unauffällig.

Wer alkoholfrei feiern möchte, sollte sich fragen, wie viel Alkohol tatsächlich in vermeintlich alkoholfreien Getränken steckt.

Alkoholfreie Getränke sind bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch was bedeutet "alkoholfrei" eigentlich? Die Antwort: höchstens 0,5 Volumenprozent Alkoholgehalt. (Foto: AdobeStock - Davide Angelini 570233392)

Alkoholfreie Getränke sind bei vielen Menschen sehr beliebt. Doch was bedeutet „alkoholfrei“ eigentlich? Die Antwort: höchstens 0,5 Volumenprozent Alkoholgehalt. (Foto: AdobeStock – Davide Angelini 570233392)

Die Zeiten ändern sich, und das gilt auch für unsere Trinkgewohnheiten. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, weniger oder gar keinen Alkohol zu konsumieren, und suchen nach Alternativen, die trotzdem festliche und feierliche Anlässe angemessen markieren. Eine Option, die immer beliebter wird, ist alkoholfreier Sekt, der auf alkoholfreiem Wein basiert und mit verschiedenen Aromen und Schaum versehen wird. Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass keines der 58 getesteten Produkte die gesetzliche Grenze von 0,5 Volumenprozent für „alkoholfrei“ deklarierte Getränke überschritt, und die meisten enthielten sogar weniger als 0,1 Volumenprozent Alkohol.

Warum enthalten Fastnachtskostüme wie Perücken krebserregende Chemikalien wie 4-Methyl-m-phenylendiamin?

Gesundheitsrisiko Faschingskostüme: Ministerium warnt vor sensibilisierenden Stoffen. Bunte und auffällige Faschingskostüme gehören zum Karneval wie Kamelle und Konfetti. Doch Vorsicht: Nicht alle Kostüme sind frei von gesundheitsschädlichen Stoffen. Das Ministerium für Verbraucherschutz und Gesundheit warnt vor sensibilisierenden Substanzen in Faschingskostümen und -perücken. Eine Untersuchung im Jahr 2022 ergab, dass nicht alle gesetzlichen Regelungen eingehalten wurden.

Eine Untersuchung von roten Perücken hat beunruhigende Ergebnisse gezeigt: Im Haarnetz wurde ein sehr hoher Gehalt an 4-Methyl-m-phenylendiamin nachgewiesen, der die zulässigen Grenzwerte deutlich überschreitet. Dieser krebserregende Stoff ist auch genotoxisch und kann das Erbgut schädigen. Es ist besonders besorgniserregend, dass sieben von 20 Proben von Sensibilisierung auslösendem 1,4-Phenylendiamin enthielten, das häufig in saisonaler Ware wie Faschingskostümen vorkommt.

Eine sensibilisierende Substanz ist eine chemische Verbindung oder ein Stoff, der dazu führt, dass der Körper empfindlicher auf bestimmte Allergene reagiert. Durch wiederholte Exposition gegenüber dieser Substanz kann das Immunsystem des Körpers allergische Reaktionen auf das Allergen entwickeln, wenn es später damit in Berührung kommt. Ein gutes Beispiel für eine sensibilisierende Substanz ist Nickel, das bei einigen Menschen Allergien auslösen kann.

Phenylendiamine sind hochgiftige chemische Substanzen, die allergische Hauterkrankungen verursachen können. Sie ähneln Anilin, indem sie als Blutgifte wirken und sowohl Zyanose als auch Leberschäden verursachen können. Sie sind kristalline, farblose Verbindungen, die bei Kontakt mit Luft dunkel werden. Während sie teilweise in Wasser löslich sind, lösen sie sich leicht in Alkohol und Ether.

Obwohl es in Bezug auf die Verwendung von gesundheitlich relevanten Stoffen bei der Herstellung bestimmter Produkte noch keine gesetzliche Regelung gibt, ist es wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um eine Verantwortung handelt, die auf Herstellerseite liegt. Es ist von höchster Bedeutung, dass Verbraucher vor potenziellen Gesundheitsrisiken geschützt werden, und dies kann nur durch die Beachtung von Sorgfaltspflichten gewährleistet werden.

Direkter Hautkontakt mit Faschingskostümen kann zu Hautirritationen und Infektionen führen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie ein T-Shirt und eine Strumpfhose darunter tragen, um eine Schutzschicht zu bilden.

Schädliche Chemikalien in Karnevalskostümen

Zur Faschingszeit darf eine bunte Dekoration nicht fehlen. Doch wie eine Untersuchung des CVUA Stuttgart zeigt, können auch scheinbar harmlose Elemente wie Servietten bedenkliche Stoffe enthalten. Insgesamt wurden 12 Servietten auf ihre Farblässigkeit und das Vorhandensein von unerwünschten Stoffen wie Bisphenolen oder Photoinitiatoren getestet. Einige Servietten fielen durch, da sie zu stark ausbluteten oder unerwünschte Stoffe enthielten. Zwar geht von den Servietten keine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus, dennoch sollte die Produktion von Servietten mit geringerer Belastung für den Verbraucher in Betracht gezogen werden.

Bei Faschingsfeiern sind Luftballons ein wichtiger Bestandteil der Dekoration. Doch jedes Jahr werden sie auf Nitrosamine und nitrosierbare Stoffe untersucht, die als krebserregend eingestuft werden. Bei drei von acht Proben wurden diese Stoffe nahe am oder über dem Grenzwert vorgefunden. Das verdeutlicht, dass das Thema weiterhin relevant ist und dass es notwendig ist, die Sicherheit der Verbraucher durch weitere Untersuchungen zu gewährleisten.

Risiken von Fastnachts-Schminke: Tiger Schminke mit 2-Naphthol, verbotene Substanzen in gelber Clownschminke und Schminkstifte mit Rhodamin B ? wie schlimm ist die Belastung für den Körper?

Bilanz der Faschingsschminke: Bunte Schminkstifte, Kunstblut und andere Produkte gehören zu jeder gelungenen Faschingsparty. Doch wie sicher sind sie? Im letzten Jahr wurden 31 Packungen untersucht und auch 2023 stehen wieder 33 Packungen auf dem Prüfstand. Die meisten Ergebnisse fielen jedoch positiv aus.

Faschingstiger-Schminke mit 2-Naphthol: ein kritisches Thema

Ein bunt bemaltes Gesicht gehört zur Faschingszeit dazu. Doch nicht alle Schminkprodukte sind unbedenklich. Bei einer Untersuchung von Schminksets wurden bei einem Tiger-Schminkset und einem Clown-Schminkset bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden. Das Tiger-Schminkset enthielt den verbotenen Stoff 2-Naphthol, während der gelbe Farbstoff im Clown-Schminkset nicht für den Einsatz an Schleimhäuten zugelassen ist. Obwohl bei der Verwendung dieser Schminke keine direkte Gesundheitsgefahr besteht, müssen die Hersteller nachweisen, dass die gefundenen Spuren technisch unvermeidbar sind. Das Ministerium betont, dass nur unbedenkliche Schminkprodukte auf den Markt gebracht werden sollten, um die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.

In einer Probe des Schminksets „Tiger“ wurde der verbotene Stoff 2-Naphthol gefunden. Die Verantwortlichen behaupten, dass das Produkt keine gesundheitliche Gefährdung darstellt, doch müssen sie nun beweisen, dass die entdeckten Spuren von 2-Naphthol in diesem Set technisch nicht zu vermeiden sind. Auch im Set „Clown“ wurde ein gelber Farbstoff verwendet, der nicht für die Anwendung auf Schleimhäuten wie den Augen zugelassen ist.

Rhodamin B in Schminkstiften: Verbotener Stoff in Faschingsdeko entdeckt

Die Verwendung von Schminkprodukten im Zusammenhang mit Faschingsveranstaltungen erfordert besondere Aufmerksamkeit, insbesondere wenn die Anwendung in der Nähe der Augen erfolgt. Kürzlich wurde in einem Schminkstift-Set mit neonfarbenen Stiften in der pinken Farbe der verbotene Farbstoff Rhodamin B nachgewiesen. Diese Substanz wurde bereits vor 18 Jahren von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als krebserregend und genotoxisch eingestuft. Es besteht somit ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Anwender, insbesondere wenn diese Farbe in der Nähe der Augen aufgetragen wird.

Schminken kann ein wichtiger Bestandteil des Party-Outfits sein, aber das Entfernen von Schminke kann eine mühsame Aufgabe sein. Eine Möglichkeit, das Entfernen von Farben nach der Party zu erleichtern, ist die Verwendung einer fetthaltigen Creme vor dem Schminken. Denken Sie jedoch daran, dass Hersteller in der Regel Warnhinweise auf ihren Verpackungen anbringen, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.

Quellen

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